Das Keimen der Cannabissamen ist die wichtigste Phase des Anbaus. Denn ohne Keimung - keine Pflanze, die Du ernten kannst. Aber keine Sorge, wir geben Dir eine ausführliche Einführung und erklären Dir genau, wie Du Deine Cannabissamen erfolgreich zum Keimen bringst.

Tipps zur Auswahl und Keimung von Cannabissamen

Bevor wir loslegen möchten wir Dir noch ein paar Tipps zur Auswahl der Samen geben, die Du zum Keimen bringen möchtest. Weiße oder blassgrüne Samen werden mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht keimen, da sie die nötigen Nährstoffe und das genetische Material noch nicht vollständig ausgebildet haben. Sie sind unreif. Hingegen haben reife Samen eine dunkle und dickere Samenschale – diese ist entscheidend, um Feuchtigkeit aufzunehmen und den Keimprozess zu starten.

In der Regel benötigen Cannabissamen je nach Genetik etwa 2-4 Tage zum Keimen, sofern Du ihnen ideale Bedingungen mit ausreichend Wärme und Feuchtigkeit bietest. Ebenso wichtig ist es, dass die Samen nicht übermäßig angefasst, hin- und herbewegt, eingegraben und wieder ausgegraben werden. Bei Kontakt, z.B. beim Einsetzen mit der Pinzette, möglichst nur desinfiziertes Werkzeug verwenden.

Die Methoden im Überblick

Entscheidend ist natürlich auch immer die Methode, mit der Du Deine Samen zum Keimen bringen möchtest. Deshalb stellen wir Dir im Folgenden eine Auswahl von Techniken vor.

Wasserglas- und Küchenpapier-Methode

Die Wasserglas- und Küchenpapier-Methode ist eine Kombination aus zwei beliebten Methoden zur Keimung von Cannabissamen. Sie hat die höchste Keimquote und ist auch für Anfänger ideal geeignet. So funktioniert’s:

  • 1. Samen einweichen: Fülle lauwarmes Wasser in ein Glas und lege die Samen hinein. Lasse sie für mindestens 16 Stunden und maximal 24 Stunden einweichen.
  • 2. Feuchte Umgebung schaffen: Nimm die eingeweichten Samen heraus und platziere sie zwischen zwei gut angefeuchtete, aber nicht tropfnasse Wattepads oder Küchenpapiertücher. Lege das Ganze in eine verschließbare Dose (z. B. eine Tupperware) und setze den Deckel locker auf.
  • 3. Geduldig warten: Überprüfe die Samen regelmäßig. Nach etwa 2–5 Tagen öffnet sich die Samenschale, und die Wurzel tritt hervor. Halte das Küchenpapier oder die Wattepads stets leicht feucht, indem du sie regelmäßig mit einer Sprühflasche befeuchtest.
  • 4. Einpflanzen: Sobald die Wurzel eine Länge von 1–2 cm erreicht hat, pflanze den Keimling vorsichtig und möglichst steril in einen Topf. Im besten Fall pflanzt Du sie zuerst in einen kleinen Anzuchttopf (die Ausnahme sind Automatics, diese solltest Du direkt in den Endtopf setzen). Alternativ kannst Du den Keimling statt in Anzuchttöpfe auch in die Plagron Seedbox, eine spezielle Anzuchthilfe, pflanzen.

In der Erde keimen

Die Keimung in der Erde hat den Vorteil, dass Du die zarten und empfindlichen Samen nur wenig anfassen und bewegen musst. Und so geht's: Zuerst füllst Du die Anzuchttöpfe (klein, 250 ml) mit Erde und bewässerst sie, sodass sie leicht feucht ist. Dann stichst du 2-3 cm tiefe Löcher hinein. Wir empfehlen eine Erde, die nicht stark vorgedüngt ist (Lightmix). Danach legst Du jeweils einen Samen in ein Loch und bedeckst sie mit Erde. Achte darauf, dass die Erde locker über den Samen liegt, damit die Wurzelspitzen diese leicht und ohne Mühe durchdringen können.

Tipp: Die Samen mit der spitzen Seite nach oben pflanzen, damit die Wurzel gleich richtig wächst.

Die Töpfe müssen in einem Raum mit einer Temperatur von 22 bis 25 °C und einer relativen Luftfeuchtigkeit von mindestens 50 % aufgestellt werden. Nach ungefähr vier bis zehn Tagen, wenn die Erde das Anzuchttopfs durchwurzelt ist, kannst du die Sämling samt Erde in einen größeren Cannabis Pflanzentopf umsiedeln.

Keimung im Wasserglas

Für die Keimung im Wasser legst Du die Samen in ein Glas und befüllst dieses zur Hälfte mit lauwarmem Wasser (ca. 22 Grad Celsius). Nach der Keimung kannst du die Anbautöpfe für die Umsiedlung vorbereiten. Befülle diese mit Erde und steche kleine Löcher in die Erde, die etwa 2-3 cm tief sein sollten.

Nach ungefähr drei bis fünf Tagen werden sich die Samen öffnen und kleine weiße Spitzen ragen heraus. Sobald diese eine Länge von ein bis zwei Zentimeter erreichen, solltest Du die frisch gekeimten Samen sehr vorsichtig mit einer Pinzette in die vorbereiteten Löcher in den Töpfen umsiedeln. Sorge dafür, dass die Erde feucht bleibt. Vermeide aber unbedingt eine Überwässerung.

Keimung im Küchentuch

Für die Küchentuchmethode kannst du ein normales Küchentuch oder Baumwolltupfer nutzen. Beide sind sehr saugfähig und halten die Feuchtigkeit. Nimm Dir also ein Blatt von der Küchenrolle, befeuchte es und lege es flach auf eine Unterlage. Ordne dann die Cannabissamen darauf an und achte darauf, dass zwischen den Samen genug Abstand ist. Anschließend legst Du ein zweites, leicht feuchtes Küchentuch darüber. Erreichen auch hier die Wurzelspitzen eine Länge von ein bis zwei Zentimeter, ist es Zeit für die Umsiedlung in die Töpfe.

In Steinwollblöcken keimen lassen

Das Auskeimen von Samen in Steinwollblöcken ist bei einigen Cannabisanbauern umstritten ist. Denn bei Steinwolle handelt es sich weder um ein nachhaltiges noch um ein umweltfreundliches Produkt. Hinzu kommt, dass Steinwolle eine potenzielle Gesundheitsgefahr darstellen kann, da sie feine Mineralfasern enthält, die in die Luft übergehen und auf die Haut, in die Augen, in den Mund und damit auch in die Lunge gelangen können.

Wenn Du Dich für Steinwollblöcke/-würfel entscheidest, musst Du wissen, dass diese alkalisch sind und deshalb zunächst den pH-Wert stabilisieren musst. Hierfür benötigst Du einen pH-Tester, ein pH-down-Produkt und biologische Nährstoffe. Gehe dann wie folgt vor:

  • Nimm eine flache Schüssel und befülle sie mit Wasser. Teste den pH-Wert und gib so viel von dem pH-down-Produkt hinzu, bis Du einen pH-Wert von 5,5 erreicht hast.
  • Lege die Steinwollwürfel in das Wasser und belasse sie dort für 24 Stunden. Teste alle paar Stunden den pH-Wert und gebe immer wieder das pH-down-Produkt hinzu, um den Wert von 5,5 beizubehalten.
  • Nach den 24 Stunden nimmst Du eine weitere Schüssel und befüllst sie mit einem Liter Wasser und einer biologischen Nährlösung. Dann legst Du die weichen Steinwollblöcke hinein und belässt sie dort für zwei Stunden.

Danach haben die Blöcke den optimalen pH-Wert und sind auch noch reich an Nährstoffen, sodass Du die Samen in die Steinwollwürfel legen kannst. Achte auch hier auf eine Zimmertemperatur zwischen 22 und 25 Grad Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit zwischen 70 und 90 Prozent. Wenn Du dann das erste echte Blattpaar an Deinen Sämlingen entdeckt hast, solltest Du sie umpflanzen.

Die eine Methode gibt es nicht, vielmehr hat jede ihre Vor- und Nachteile. Deshalb gilt hier: Ausprobieren und Erfahrungen sammeln und bedenke dabei, dass selbst die erfahrensten Grower mal Pech haben und die Keimung misslingt.

Spezielle Anzucht-Hilfen

Die Seedbox von Plagron ist ein durchdachtes Komplettset, das dir den Einstieg in die Keimung von Cannabissamen erleichtert und optimale Bedingungen für junge Pflanzen bietet. Ideal für alle, die ihre Samen schnell und unter optimalen Bedingungen zu Keimlingen heranwachsen lassen wollen. Die Box enthält eine Anzuchtschale mit einem durchsichtigen Deckel, der ein feuchtwarmes Mikroklima schafft - perfekt, um den Keimprozess zu unterstützen.

Die 12 beiliegenden Torfquellplättchen bieten eine ideale Basis für die Samen, da sie Feuchtigkeit speichern und den empfindlichen Keimlingen Halt geben. Der mitgelieferte Seedbooster (250 ml) ist speziell formuliert, um die ersten Wachstumsphasen zu fördern. Dank der ausführlichen Anleitung von Plagron können auch Anfänger sicherstellen, dass ihre Samen schnell keimen und sich zu gesunden, kräftigen Pflanzen entwickeln.

Fazit

Um Cannabissamen erfolgreich zum Keimen zu bringen, brauchst Du lediglich Feuchtigkeit, Wärme und ein bisschen Geduld. Grundsätzlich sollten die Samen in einer feuchten Umgebung platziert werden. Die effektivste Methode mit der höchsten Keimquote ist die kombinierte Methode aus Wasserglas und Küchenpapier. Sie ist besonders für Anfänger geeignet, da sie eine kontrollierte Keimumgebung schafft und die besten Ergebnisse liefert.

Allgemein ist es wichtig, dass die Samen nicht übermäßig berührt, hin- und herbewegt oder gar ausgegraben werden. Wenn ein Kontakt notwendig ist, z.B. beim Einsetzen mit einer Pinzette, sollte immer desinfiziertes Werkzeug verwendet werden. Nach einigen Tagen platzt die harte Samenschale auf und die kleine Wurzel kommt zum Vorschein - der Startschuss für die Wachstumsphase. Ab jetzt warten neue Aufgaben auf Dich, bis Du endlich Deine eigenen Buds ernten kannst.