Egal, ob Haareschneiden, Fastenkuren oder Fenster putzen – einige Menschen richten ihr gesamtes Leben nach dem Mondzyklus. Viele schwören auch auf das Gärtnern nach dem Mondkalender. Klingt verrückt? Vielleicht. Aber zahlreiche Grower konnten mit dieser Methode schon hervorragende Ergebnisse erzielen.

Gärtnern nach dem Mond – Eine uralte Tradition mit moderner Bedeutung

Das Gärtnern nach dem Mondkalender ist eine uralte Tradition. Bereits in der Antike spielten der Mond und seine Zyklen eine wichtige Rolle in zahlreichen Kulturen. Vor allem die alten Ägypter, Römer, Babylonier und Kelten beobachteten ganz genau, welche Auswirkungen der Mond auf die Natur hat. Dabei erkannten sie, dass der Mond nicht nur die Gezeiten beeinflusst, sondern auch das Pflanzenwachstum.

Im Mittelalter wurde sich ebenfalls mit dem Mond beschäftigt und viele Bauernregeln entwickelt, die sich an den Mondzyklen orientierten, wie zum Beispiel „pflanze Kartoffeln bei abnehmendem Mond, dann wachsen sie besser“ oder „bei Vollmond geschnittene Blumen halten länger“.

Schließlich gibt es auch einen modernen Ansatz des Mondgärtners, der aus der biodynamischen Landwirtschaft stammt. Dieser basiert auf den Lehren des Begründers der Anthroposophie Rudolf Steiner. Er ging davon aus, dass nicht nur der Mond das Pflanzenwachstum beeinflusst, sondern auch die Position des Planeten. In den 1960er Jahren wurde dann der Aussaattag-Kalender von Maria Thun veröffentlicht, der Empfehlungen zum Gärtnern nach den Mondzyklen enthielt und der noch heute von zahlreichen Menschen genutzt wird.

Der Mond hat Auswirkungen auf Cannabispflanzen, die outdoor und indoor angebaut werden, da sie nicht nur vom Mondlicht beeinflusst werden, sondern auch von dem Druck, den das Licht auf die Erde ausübt.

Was ist der Unterschied zwischen Mondzyklen und Mondphasen?

Der Mondzyklus und die Mondphasen sind eng miteinander verbunden. Dabei beschreibt der Mondzyklus die Abfolge der verschiedenen Mondphasen, wobei ein vollständiger Zyklus etwa 29,5 Tage (genauer gesagt 29 Tage, 12 Stunden und 44 Minuten) umfasst. Dieser Zeitraum wird auch als synodischer Monat bezeichnet.

Die Mondphasen sind die einzelnen Erscheinungsbilder des Mondes während seines Zyklus. Je nach Stellung des Mondes zur Erde und Sonne sehen wir ihn unterschiedlich beleuchtet. Die vier Hauptphasen sind:

  • Neumond: Der Mond ist unsichtbar, da er zwischen Erde und Sonne steht.
  • Zunehmender Mond: Der sichtbare Teil des Mondes wächst.
  • Vollmond: Der Mond ist komplett beleuchtet und erscheint als runde Scheibe.
  • Abnehmender Mond: Der sichtbare Teil des Mondes nimmt wieder ab.

So nutzt Du den Mond für den Cannabisanbau

Nachdem wir die grundlegende Terminologie abgedeckt haben, gehen wir direkt zu den wichtigsten Regeln, die für den Anbau von Cannabis nach dem Mondzyklus gelten.

Neumond – Zeit für die Regeneration und Beschneidung

Bei Neumond sollen Pflanzen Wasser effizienter aufnehmen können. Während dieser kurzen Zeit des Mondzyklus ist es nicht ratsam, viel an Deinen Cannabispflanzen zu arbeiten. Um die Regeneration der Pflanzen zu unterstützen, kannst Du jedoch einen leichten Rückschnitt sowie eine Entblätterung vornehmen, vor allem bei kranken Pflanzen.

Zunehmender Mond – keine gute Zeit für Gartenarbeit

Der Mond nimmt jetzt zu, bis er voll ist, weshalb diese Phase auch als Halbmond bezeichnet wird. Die innere Aktivität Deiner Cannabispflanzen steigt während dieser Phase stark an. Infolge dessen werden sie widerstandsfähiger gegen Schädlinge oder Krankheiten, sodass Du die Pflanzen auf keinen Fall trimmen oder beschneiden solltest. Hingegen sollte in zunehmenden Phasen das Umpflanzen oder Training stattfinden.

Vollmond – Zeit für die Samenkeimung

Während der Vollmondphase konzentriert sich der Saft in den oberen Teilen der Cannabispflanzen, weshalb Du sie nicht beschneiden solltest. Auch ist es keine gute Erntezeit. Dafür ist die Vollmondphase der perfekte Zeitpunkt, um Samen keimen zu lassen.

Abnehmender Mond – der ideale Zeitpunkt für die Ernte

Der abnehmende Mond ist die Mondphase nach dem Vollmond, in der der sichtbare beleuchtete Teil des Mondes allmählich kleiner wird, bis er schließlich zum Neumond übergeht. Der Saft in den Cannabispflanzen bewegt sich nach unten in Richtung der unteren Pflanzenteile. Dementsprechend ist jetzt der richtige Zeitpunkt für die Cannabis Ernte, da die wertvollen Cannabinoide und Terpene in den Blüten nicht durch eine übermäßige Feuchtigkeit belastet werden. Ebenso empfiehlt sich das Düngen in dieser Phase, da bei zunehmendem Mond die Nährstoffe zurück in die Pflanze transportiert werden sollen.

Mondkalender 2025

Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die Mondphasen im Jahr 2025:

Cannabisanbau nach dem Mondzyklus im Jahr 2025

Zusammenhang zwischen Mondzyklus und Sternbildern

Während der Mond seine Bahn am Himmel zieht, passiert er nacheinander die Sternbilder der Tierkreise. Manche glauben, dass die Elemente dieser Sternzeichen (Feuer, Luft, Wasser und Erde) eine spürbare Wirkung auf das Wachstum und die Entwicklung von Pflanzen haben können, wenn der Mond sie durchquert.

  • Feuerkonstellation (Widder, Löwe, Schütze): Mondzyklen mit der Feuerkonstellation sind der beste Zeitpunkt, um sich auf die Cannabissamen zu konzentrieren. Denn durch die Beziehung zwischen Mond und den Feuerzeichen kann der Keimprozess besonders erfolgreich sein.
  • Luftkonstellation (Zwillinge, Waage, Wassermann): In dieser Konstellation können sich die Cannabispflanzen prächtig entwickeln. Wenn die Blütezeit in die Zeit der Waage fällt, kann die Ernte sogar maximiert werden.
  • Wasserkonstellation (Krebs, Skorpion, Fische): Während dieses Stadiums des Mondzyklus explodiert das Wachstum der Pflanzen. Von Vorteil ist es also, wenn die vegetative Phase der Cannabispflanzen in diese Konstellation fällt.
  • Erdkonstellation (Stier, Jungfrau, Steinbock): In dieser Konstellation lohnt es sich, die Cannabispflanzen zu pflegen und das Augenmerk auf das komplexe Wurzelnetzwerk zu legen.

Fazit

Ob der Mond tatsächlich einen messbaren Einfluss auf den Anbau von Cannabispflanzen hat, können wir weder belegen noch widerlegen. Dennoch setzen viele Grower auf das Gärtnern nach dem Mondzyklus und haben gute Erfahrungen damit gemacht. Dabei basiert die Idee, den Zyklus des Mondes für Aussaat, Wachstum, Bewässerung, Düngung und Ernte zu nutzen, auf alten Traditionen und natürlicher Beobachtung.

Selbst wenn die Wissenschaft skeptisch bleibt, kann das Arbeiten nach dem Mond eine gute Möglichkeit sein, bewusster mit den Cannabispflanzen umzugehen. Warum also nicht mal ausprobieren? Vielleicht sorgt der richtige Mondstand ja tatsächlich für kräftigere Wurzeln, üppigere Buds und eine fette Ernte.